"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Hexenverfolgung: Tödliche Ausgrenzung mit System
 
Tafel 10: Hexenmacht - Hexenangst

Am 8. Juni 1597 zog ein Unwetter über das südhessische, zum Kurfürstentum und Erzbistum Mainz gehörende katholische Dieburg und vernichtete die Getreideernte. Dem Glöckner Haberkorn gelang es nicht, die Glocken zur Abwendung des Unwetters zu läuten. Darauf entstand das Gerücht, die Glocken seien verzaubert worden.

Im Dezember wurde die schon lange verdächtige Catharina Sturm von aufgebrachten Dieburgern aufs Rathaus geschleppt. Gegen sie und die ebenfalls verdächtige Margreth Hecken wurde ein Zauberei-Verfahren eröffnet. Auf der Folter gestanden beide Frauen, daß sie die Glocken festgehalten hätten. Catharina gestand auch, ihre Tochter Apollonia zur Zauberei verführt zu haben.

Druckschrift des Mag. Abraham Saur aus Frankenberg, 1582 Druckschrift des Mag. Abraham Saur aus Frankenberg, 1582 Panorama der Stadt Dieburg Auszug aus der Aussage der 17jährigen Angeklagten Appolonia Sturm, 1597 Bittschrift von Bürgern und Schöffen in Dieburg Titelblatt des Hexentraktats von Peter Binsfeld

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Panorama der Stadt Dieburg (Ausschnitt aus einem Stich von B. Roque, 1752;
StA Darmstadt).