"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Hexenverfolgung: Tödliche Ausgrenzung mit System
 
Tafel 12: Hexenwissenschaft

Ende des 16. Jahrhunderts stieg mit den Hexenprozessen die Zahl der - meist umfangreichen - gedruckten Abhandlungen über Dämonen, Hexen, Zauberer und Unholde enorm an. Aus dem Gelehrtenlatein wurden sie oft gleich ins Deutsche übersetzt, was auf das Interesse breiter Leserschichten hindeutet. Der Streit der Theologen, Mediziner und Juristen wurde vor allem geführt um die Wirksamkeit der Dämonen, ihre Fähigkeit, sich verwandeln, Menschen Schaden oder sich mit ihnen vermischen, ins Wetter eingreifen zu können usw. Die Existenz der Dämonen oder des Teufels wurde von keiner Seite bestritten. Die Gegner der Dämonologen vertraten die Meinung, dass die Geister aufgrund ihrer nicht-körperlichen Existenz all das nicht könnten. Die Befürworter wiesen die Wirksamkeit der Dämonen mit Bibelstellen und aus den Kirchenvätern nach und waren - wie Bodin - der Ansicht, dass gerade weil der Beweis so schwer zu führen sei, die der Zauberei Verdächtigen auf keinen Fall freizusprechen wären.

Porträt des Landgrafen Georg I. von Hessen-Darmstadt Bibliotheksverzeichnis von Georg I. Titelseiten einiger Werke zur Hexenliteratur