"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Ausgrenzung und Gewalt im Mittelalter
 
Tafel 5: Ghetto und Gelber Ring

Kardinallegat Nikolaus von Kues regelte 1451 auf Weisung des Papstes die Kennzeichnung der jüdischen Kleidung neu. Die Chronik schreibt dazu: Anno 1451 Jar haben die Juden angefangen, die gelben Ringlein an den Kleidern zu tragen und die Weiber die blaben Stramen auf den Schlaren, das man sie darbey kendt.

Grundlage der schon vom vatikanischen Konzil 1215 angeordneten Kennzeichnung war das 4. Buch Moses (Kap. 15, Vers 38), wonach die Kinder Israel angewiesen wurden, daß sie Läpplein machen an den Fittichen ihrer Kleider, und gelbe Schnürlein auf die Läpplein tun. Während der hebräische Text eindeutig blaue Farbe vorschrieb, kann die griechische Version "hyazinth-farben" blau oder gelb bedeuten; Luther entschied sich für gelb, während der gebildete Cusanus beide Farben nutzte.

 

Eintrag des Friedberger Stadtbuchs (um 1420) Holzschnitt-Darstellung des Judeneids von Hans Furtenbach Treuerevers des Juden Meyer als neuaufgenommener "Jüdenburger zu Babenhusen"
Darstellung zur 1451 neugeregelten Kennzeichnung der jüdischen Kleidung Frankfurter Ratsdekret von 1541 Um 1480 gemaltes Schandbild an der Mainbrücke von Frankfurt nach Sachsenhausen Darstellung einer Judenverbrennung in der 1493 erschienenen "Weltchronik" des Hartmann Schedel Stellungnahme der Kasseler Räte zu den Entwürfen einer neuen Judenordnung für die Landgrafschaft Hessen

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Darstellung aus der sogen. Neubauerschen Chronik zur 1451 auf päpstliche Weisung von Kardinallegat Nikolaus von Kues neugeregelten Kennzeichnung der jüdischen Kleidung (Stadtarchiv Nürnberg F 1 Nr. 42).