"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Ausgrenzung und Gewalt im Mittelalter
 
Tafel 5: Ghetto und Gelber Ring

Die für den "Judeneid", der gerichtlichen Eidesleistung der Juden vorgeschriebene Formel bezog sich auf die gemeinsame Glaubensgrundlage in den fünf Büchern Moses des Alten Testaments. Angerufen wird God, der laub und graß geschuf, hymel und erden, berg und dal, .., der die heilgen zehen gebod mit siner heilgen rechten hand schreip in die steynern daffeln uff dem berge Synay und gab sie hern Moyses zu droste und allem Israhelschen folke.

Der Eid ist in ähnlicher Formulierung schon 1392 für Frankfurt, 1426 auch im Babenhäuser Gerichtsbuch überliefert. Als die Juden Jakob und Wolf von Windecken 1446 aus der Haft entlassen werden, schworen sie Urfehde mit eyme rechten gestabten jutdischen eydt uff die zehen gebode in Moyses buche.. als dan eyme iglichen jutden von rechte gebort zu sweren.

 

Eintrag des Friedberger Stadtbuchs (um 1420) Holzschnitt-Darstellung des Judeneids von Hans Furtenbach Treuerevers des Juden Meyer als neuaufgenommener "Jüdenburger zu Babenhusen"
Darstellung zur 1451 neugeregelten Kennzeichnung der jüdischen Kleidung Frankfurter Ratsdekret von 1541 Um 1480 gemaltes Schandbild an der Mainbrücke von Frankfurt nach Sachsenhausen Darstellung einer Judenverbrennung in der 1493 erschienenen "Weltchronik" des Hartmann Schedel Stellungnahme der Kasseler Räte zu den Entwürfen einer neuen Judenordnung für die Landgrafschaft Hessen

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Eintrag des Friedberger Stadtbuchs (um 1420) mit der für den "Judeneid" vorgeschriebenen Formel (StA Darmstadt F 3 Nr. 61)